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Welttierschutztag 2022

Zum Welttierschutztag 2022
Von den Ursprüngen und Vordenkern zur Aktion und politischen Reaktion und Willensbildung
Vor 200 Jahren veröffentlichte der Stuttgarter Pfarrer Christian Adam Dann [Anm.: 1758–1837] eine „Schutz- und Bittschrift für die Thiere“, die nicht nur das bürgerliche Lesepublikum, sondern auch viele Bauern- und Handwerkerfamilien erreichte. Sie wurde zur meistgelesenen deutschen Tierschutzschrift im 19. Jahrhundert […]. Die „Bitte“ markiert den historischen Übergang von der Reflexion zur Aktion, zum praktischen Schutz der Tiere. […]
Textauszug: Württembergische Kirchengeschichte online, https://blog.wkgo.de/tag/christian-adam-dann/ (abgerufen am: 03.10.2022)
Der Theologe Albert Knapp (1798–1864), Begründer des ersten Tierschutzvereins in Deutschland, prägte den Begriff der Tiere als »Mitgeschöpfe« und forderte, dass endlich ein Gesetz gegen die Tierquälerei auf den Weg gebracht werden soll. Ein solches Gesetz wurde sehr viel später, auf Bestreben von Carl Kraemer (1873–1951), im November 1933 verabschiedet – ausgerechnet von den Nationalsozialisten, gegen deren Gleichschaltung der Tierschutzvereine im »Reichstierschutzbund« sich Kraemer entschieden wehrte.
Die Partei „TIERSCHUTZ hier!“ steht seit ihrer Gründung im Februar 2017 in Düsseldorf für einen Tierschutz im ursprünglichen Gewand der humanistischen und christlichen Vordenker und Urväter, übertragen auf das Parkett demokratischer politischer Gremien, und stellt sich somit unmissverständlich gegen jedwede aussichtslosen Versuche der ideologischen Vereinnahmung des Tierschutzes durch Strömungen, deren Absichten und Ziele dem ursprünglichen aufklärerischen Ideal des Tierschutzes und dem wegweisenden Appell an das Gewissen und an das moralisch Gute, Mitfühlende und Vernünftige im Menschen zuwiderlaufen und schaden.
In Düsseldorf, Duisburg, Gelsenkirchen und Neuss (alle Landesverband NRW) verfügen wir über zusammen sechs Stadtrats-Mandate. Die politische Qualität und Vielfalt von TIERSCHUTZ hier! findet ihren Ausdruck in mehreren Kooperationen mit verschiedenen Bündnispartnern aus dem demokratischen Parteienspektrum wie erst jüngst in Neuss mit dem Zusammenschluss als Fraktion „Linke/Tierschutz“ belegt.
Das Eintreten für die soziale Frage, für sozial Benachteiligte und für den Schutz der Tiere – das hätte ganz sicher auch für die Gründungsväter des Tierschutzes in Deutschland einen Sinn ergeben.
Unsere Leseempfehlung:
Dann, Christian Adam: Bitte der armen Thiere, der unvernünftigen Geschöpfe an ihre vernünftigen Mitgeschöpfe und Herrn, die Menschen. Tübingen: Fues, 1822.
Schlenker, Wolfram: Tierschutz und Tierrechte im Königreich Württemberg. Die erste deutsche Tierschutz- und Tierrechtsbewegung 1837, die drei württembergischen Tierschutzvereine ab 1862 und ihre Tiere. Wiesbaden: Springer VS, 2022.

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